JJ WHITEFIELD presents Forced Meditation

Seit über drei Jahrzehnten reist der deutsche Gitarrist, Bandleader und Klangforscher JJ Whitefield um die Welt – immer getrieben von einem tiefen Sinn für Authentizität. Diese Haltung zieht sich durch sein gesamtes Schaffen und hat ihm ein beeindruckendes, zeitloses Werk eingebracht – während viele seiner Zeitgenossen längst verblasst sind.

Anfang der 90er, als Acid Jazz und Rare Groove in Großbritannien den Mainstream eroberten, gründete Whitefield The Poets of Rhythm – eine Band, die kompromisslos rohen 70s-Street-Funk spielte. Statt sich dem Trend anzupassen, veröffentlichten sie ihre Musik eigenständig auf 7-Inch-Vinyl – damals ein völlig unpopuläres Format. Damit legten sie fast ein Jahrzehnt vor allen anderen den Grundstein für das, was später als Deep-Funk-Bewegung bekannt wurde. Dreißig Jahre später gilt ihre Energie und Authentizität noch immer als unerreicht.

Seither hat Whitefield immer wieder neue Wege beschritten: als Karl Hector veröffentlichte er mit seiner Band weitere Funk-Projekte auf Labels wie Stones Throw, Daptone, Ninja Tune, Mo’Wax und Strut. Als leidenschaftlicher Musiker, Forscher und Plattensammler lässt er stetig neue Einflüsse in seine Arbeit einfließen – von äthiopischem Jazz und westafrikanischem Funk und Highlife bis hin zu Krautrock und Ambient-Soundscapes, die er unter seinem Alias Rodinia erforscht.

In den letzten Jahren hat Whitefield schließlich das Terrain des sogenannten spirituellen Jazz betreten – und genau hier findet man ihn auf seinem aktuellen Werk „The Infinity of Nothingness“ wieder. Das Album ist eine reife, meditative Komposition, geprägt von Einflüssen großer Visionäre wie Sun Ra und Pharoah Sanders, ohne sich je in bloßer Nachahmung zu verlieren. Feine Akzente aus Hip-Hop, Library Music und Avantgarde fließen mühelos ein und verbinden sich zu einem tranceartigen Gesamtgefühl – vom reduzierten Opener „Nothingness“ bis zur dreiteiligen „Infinity Suite“ (Time, Space, Energy).

Wie schon damals mit den Poets of Rhythm gelingt Whitefield auch hier das seltene Kunststück, Musik zu erschaffen, die nicht nur ihren Vorbildern ebenbürtig ist – sondern selbst das Zeug hat, die Zeit zu überdauern.

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Präsentiert von: hhv

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Photos: Daniel Wanders